CHT Sustainability Report 2022

BERICHTSZEITRAUM: 1.1. BIS 31.12.2022
(REDAKTIONSSCHLUSS 31. MAI 2023)

Berichtszeitraum: 1.1. bis 31.12.2021 (Redaktionsschluss 30. April 2022)

AUSWIRKUNGEN VON NACHHALTIGKEIT

Wie wir Nachhaltigkeit verstehen

Leitlinien setzen für nachhaltiges Handeln

Nachhaltigkeit verstehen wir als das Fundament unseres Unternehmens, sie entspricht unserer Kultur und unserem Selbstverständnis als globales Wirtschaftsunternehmen. Nachhaltigkeitsaspekte werden in der CHT Gruppe, einer traditionsbewussten Unternehmensgruppe im Stiftungsbesitz, schon sehr lange gelebt. Bereits im Vermächtnis des Unternehmensgründers und Stifters wurden die Sicherung der Arbeitsplätze, familienfreundliche Arbeitszeitmodelle und die unternehmerische Sozialverantwortung (CSR) festgelegt. Wir gehen davon aus, dass weltweit nur mittels Implementierung von nachhaltigem Handeln und Wirtschaften die aktuellen Herausforderungen bewältigt werden können – wie sie etwa mit einer wachsenden Weltbevölkerung, dem Klimawandel und einer steigenden Komplexität der Warenströme einhergehen. Dabei übernehmen wir Verantwortung für unser Handeln, unser Unternehmen und die Gesellschaft. Nicht zuletzt haben wir aus diesem Grund sowohl unsere Vision und Mission sowie die gesamte Unternehmensstrategie an den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft) ausgerichtet und mit klaren Zielen verankert.

Wachstumschancen nutzen

Wir haben Nachhaltigkeit als wesentlichen, globalen Wachstumstreiber und zukunftskritischen Faktor erkannt. Aus diesem Grund analysieren wir kontinuierlich nachhaltigkeitsbezogene Trends in den von uns bedienten Marktsegmenten. So gelingt es uns, gezielt neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen und unsere Kunden mit innovativen und nachhaltigen Produkten und Lösungen zu unterstützen. Erfolgskritisch sind für chemische Unternehmen unter anderem Art und Qualität von Rohstoffen sowie deren Sicherstellung. Aus diesem Grund sind für uns bei der Auswahl unserer Lieferanten sowie bei der Beurteilung neuer und bestehender Lieferanten neben wirtschaftlichen Kriterien auch Umwelt- und Sozialstandards sowie Gesichtspunkte der Corporate Governance relevant. Über die Definition von Nachhaltigkeitskriterien für Forschung und Entwicklung stellen wir sicher, dass neue Produkte und Prozesse unsere Unternehmensziele weltweit unterstützen. Unsere nachhaltige Personalpolitik führt zu einer starken Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Mehr noch, wir sehen hier eine große Chance, junge „High Potentials“ als Arbeitnehmer weltweit zu gewinnen und langfristig in die Weiterentwicklung der CHT Gruppe einzubinden. Ökologische und soziale Verantwortung finden in einer stark globalisierten Welt durchaus Interesse bei der jungen Generation. Den Ausbau eines familienfreundlichen Arbeitsklimas mit flexiblen Arbeitszeit- und Arbeitsplatzmodellen sehen wir hier gleichermaßen als Verpflichtung und Chance.

Gemeinschaftliches Engagement

Die CHT bekennt sich zu ihrer Verantwortung, international geltende Menschenrechte zu respektieren. In unserer Geschäftstätigkeit tolerieren wir keine Menschenrechtsverletzungen. Uns ist es wichtig, dass sich unsere Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette ebenfalls dazu bekennen. Deshalb fordern wir sie auf, unseren Code of Conduct anzuerkennen. Wir kommunizieren kontinuierlich unser Nachhaltigkeitsverständnis und unsere Ziele – intern wie extern. Daher sind Mitarbeiter, unsere Kunden und die Öffentlichkeit darüber informiert, was sie von uns erwarten können. Darüber hinaus engagiert sich die CHT national wie international auf Verbandsebene sowie gemeinsam mit Kunden, Partnern und NGOs, Nachhaltigkeit entlang aller für uns relevanten Wertschöpfungsketten zu implementieren und gemeinsame Ziele zu definieren. Unser Nachhaltigkeitsengagement wird von allen Mitarbeitern mitgetragen. Sie engagieren sich in den Projekten und handeln im Einklang mit unseren Nachhaltigkeitszielen. Sie unterstützen unsere Kunden und achten am eigenen Arbeitsplatz auf nachhaltiges Handeln – ein guter Gedanke, der Kreise zieht.

Vor welchen Herausforderungen wir stehen

Den Wandel hin zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Gesellschaft sehen wir als die größte Herausforderung der kommenden Jahrzehnte.

Viele unserer Produkte und Technologien haben Einfluss auf das Gelingen dieser Transformation. Wir arbeiten an der Entwicklung von Produkten und Prozesslösungen, die den CO2-Fußabdruck unserer Kunden reduzieren und unternehmen zugleich weltweit intern Anstrengungen, den CO2-Fußabdruck unserer eigenen Produktionen und Produkte zu senken.

Die zunehmende globale Ressourcenknappheit erfordert überdies einen verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoffen und Materialien. Darüber hinaus sehen wir in der Ausweitung der Kreislaufwirtschaft mit verstärkten Aktivitäten im mechanischen und chemischen Recycling und dem vermehrten Einsatz von biobasierten Rohstoffen den einzigen Weg, den Klimaschutz mittels Defossilisierung voranzutreiben.

Wir richten unsere Produkte und Prozesse in Zukunft noch stärker auf die Kreislaufwirtschaft aus, da dieser weltweite Trend uns überdies neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet.

Im Bereich der Textilindustrie haben wir gemeinsam mit anderen großen international tätigen Textilchemieunternehmen im Herbst 2020 die Allianz „Sustainable Chemistry for the Textile Industry (SCTI)“ gegründet, um so die Nachhaltigkeit in der Textilindustrie voranzutreiben. Im Textilhandel und in der Textilherstellung verbinden sich mit dem Thema Nachhaltigkeit hohe Ansprüche und strenge gesetzliche Vorgaben in den europäischen und US-amerikanischen Käufermärkten. Starker Kostendruck wird durch eine globale Sourcing-Struktur und geringe Sozial- und Ökologiebestimmungen in vielen Textilproduktionsländern in Asien und Südamerika ausgelöst. Komplexe Lieferketten, fehlende oder uneinheitliche gesetzliche Anforderungen und Umweltstandards führten zwischenzeitlich zu weltweit mehr als 300 chemischen Anforderungen gemäß der Manufacturing Restricted Substances List (MRSL) für die Herstellung von textilen Erzeugnissen. Diese Entwicklung ist weder von den beteiligten Industrieunternehmen zu bewältigen noch führt sie zu Transparenz beim Endkonsumenten. SCTI ist deshalb gemeinsam mit allen Beteiligten angetreten, innerhalb der internationalen textilen Wertschöpfungskette die Etablierung weltweit einheitlicher Umweltstandards zu erreichen.

Die Umsetzung der Vorgaben des EU-Green Deals stellt uns vor zusätzliche Aufgaben und damit einhergehende finanzielle Belastungen: Die bisher freiwillige Nachhaltigkeitsberichterstattung wird abgelöst durch eine ESG-Berichtspflicht, basierend auf der EU-Taxonomie, menschenrechtlichen Grundsätzen sowie zu implementierenden Klimazielen. Die Umsetzung des neuen europäischen Chemikaliengesetzes CSS und die Einführung von Polymer-REACH werden das Angebotssortiment in Europa nicht nur ausdünnen, sondern auch deutlich einschränken. Vor allem jedoch stellt der EU-Green-Deal Unternehmen wie die CHT vor die Herausforderung, in zusätzliches Fachpersonal in den Abteilungen Finanzen, Produktsicherheit, Recht und Nachhaltigkeit investieren zu müssen.

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