ÖKOLOGIE
Circular Economy
Umsetzung von Kreislaufwirtschaft in der CHT Gruppe
- Im Rahmen der „Roadmap Nachhaltigkeit“ ist Kreislaufwirtschaft in unserer Strategy 2025 verankert
- Kreislaufwirtschaft ist eine wichtige Säule auf dem Weg zur Klimaneutralität
- Kreislaufwirtschaft ist ein Bestandteil des EU Green Deals
Maßnahmen der CHT Gruppe
- Verwendung von biobasierten Rohstoffen
- Verwendung von recycelten Rohstoffen
- Entwicklung von Produkten, die biologisch abbaubar sind bzw. ein nachfolgendes Recycling nicht stören
- Erreichen eines Cradle to Cradle (C2C) Material Health Certificate für ausgewählte Textilhilfsmittel und Textilfarbstoffe
- Erhöhung der Wiederverwendungsrate bei Kunststoffverpackungen über die Einrichtung von Gebindewaschanlagen an den CHT Produktionsstandorten bzw. über Dienstleistungverträge mit externen Anbietern
TUBINGAL RISE
Die CHT hat mit TUBINGAL RISE den ersten textilen Weichmacher, der auf Basis recycelter Silikone und Emulgatoren aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, erfolgreich in den Markt eingeführt. Das eingesetzte Silikonöl besteht aus gebrauchten Silikonmaterialien, die über einen aufwendigen Aufbereitungs- und Reinigungsprozess in ein recyceltes Silikonöl überführt wurden. Der hydrophile Silikonweichmacher kann auf allen Textilien appliziert werden und sorgt für eine besondere Kernweichheit. Eingesetzt auf recycelten Fasern ist das Textil nach der Verwendung erneut komplett recycelbar.
CHT-BeauSil Re-AMO
Als Additiv für die Pflegemittelindustrie sorgen Silikone in der Haarpflege für eine gute Kämmbarkeit, Glanz und Weichheit. Mit CHT-BeauSil Re-AMO wurde ein gebräuchlicher Silikonrohstoff nicht nur mittels natürlicher Zuckervarianten modifiziert, sondern besteht zu über 90 Prozent auf Basis von recycelten Silikonrohstoffen.
Als Hersteller von Spezialsilikonen liefert die CHT Gruppe mittlerweile einen Teil der verwendeten recycelten Silikonrohstoffe selbst. Gängige Silikonrohstoffe enthalten aus den Vorprozessen Silikonzyklen – kurz genannt D4, D5 und D6 – diese werden mittels Destillation aus diesen Rohstoffen weitestgehend entfernt. Das erhaltene Destillat wird dann nicht als Abfall entsorgt, sondern findet als Rohstoff seinerseits Verwendung in der Silikonsynthese der CHT. 2023 wurden auf diesem Wege rund 110 Tonnen an Rohstoffen gewonnen und ergo Abfall vermieden.
Nachfolgend die CHT Terminologie und Prüfkriterien, die für die wichtigsten Themen im Rahmen der Kreislaufwirtschaft definiert wurden.
TERMINOLOGIE DER KREISLAUFWIRTSCHAFT
Biobasierte Produkte werden aus Pflanzen, Tieren und anderen erneuerbaren Materialien aus der Land-, Meeres- und Forstwirtschaft gewonnen. Die CHT strebt die Verwendung von Rohstoffen aus nachhaltigem Anbau an.
Zahlen: Prozentsatz der biobasierten Materialien im Produkt.
Recycelte Materialien sind Produkte, Materialien oder Stoffe, die aus Abfällen gewonnen werden. Abfälle werden entweder für den ursprünglichen Zweck recycelt oder up-/down-gecycelt.
- Recycling von Materialien
Spezifikation: Prozentsatz (Masse) der recycelten Materialien im Produkt.
Die biologische Abbaubarkeit ist als die Tatsache definiert, dass ein Material in wässrigen Systemen unter anaeroben oder aeroben Bedingungen biologisch abgebaut werden kann. Dabei werden je nach Umweltbedingungen CO2, H2O, Methan, Biomasse und Mineralsalze freigesetzt. Prüfkriterien OECD 302B (aerob) (Eliminierung und Mineralisierung). Das Kriterium ist erfüllt, wenn über 70 % innerhalb von 28 Tagen abgebaut werden.
- Ja/Nein-Kriterien
Falls vorhanden, werden Kriterien für den anaeroben Abbau ergänzt.
Kompostierbarkeit beschreibt den Abbauprozess von organischen Materialien durch mikrobielle Zersetzung durch Bodenorganismen zur Umwandlung dieser Materialien in Kompost.
CHT empfiehlt die Prüfung der Kompostierbarkeit nach DIN CertCo.
DIN CertCo Prüfkriterien nach DIN EN 13432 an Endprodukten wie beispielsweise T-Shirts, beschichtetem Papier, Laminatböden und anderen. Alle vier Kriterien müssen erfüllt werden:
- Abbaubarkeit von 90 % nach sechs Monaten (DIN ISO 14855:1999)
- Maximale Siebfraktion von 10 %, über 2 mm nach drei Monaten
- Kontrolle des Schadwachstums auf dem Kompost, Keimungsrate und pflanzliche Biomasse über 90 % im Vergleich zum Blindkompost
- Geringer Gehalt an Schwermetallen und anderen toxischen und gefährlichen Stoffen (Zn < 150 ppm; Cu < 50 ppm; Ni < 25 ppm; Cd < 0,5 ppm; Pb < 50 ppm; Hg < 0,5 ppm; Cr < 50 ppm; Mo < 1 ppm; Se < 0,75 ppm; As < 5 ppm; F < 100 ppm)
Produktion von Silikon-Masterbatches: Erhöhung der Energieeffizienz im Werk Oyten
Im deutschen Werk Oyten hat ein Team alle energieintensiven Technologien hinsichtlich einer Prozessoptimierung und verbesserter Energieeffizienz überprüft.
2022 hat sich das Team, bestehend aus Verfahrenssicherung, Technik, Produktion und F&E die Optimierung der Silikon-Masterbatches vorgenommen, Ziel war es den Prozess energetisch zu optimieren.
Die Herstellung von Masterbatches umfasst mehrere Sequenzen mit erheblichen Viskositätserhöhungen sowie Misch- und Knetphasen bei hohen Viskositäten. Diese Phasen sind besonders energieintensiv und machen den größten Teil des Gesamtenergie-bedarfs der Batch-Produktion aus.
Im ersten Schritt wurde der Produktionsprozess hinsichtlich Temperaturverlauf und Reaktionsschritten deutlich optimiert und in einem zweiten Schritt wurden die Rezepturen auf automatische Prozessabläufe umgestellt. Das bedeutet, dass die SPS den Rezeptablauf automatisch vorantreibt.
Im dritten, parallel durchgeführten Schritt wurde die Heizungsregelung optimiert. Insgesamt konnte durch diese Maßnahme eine Energieeinsparung (Strom) von durchschnittlich 53 % pro Charge bei der Masterbatchproduktion realisiert werden.
Das Projekt wurde im Responsible Care Wettbewerb 2023 durch den VCI Nord als Sieger prämiert.