CHT Sustainability Report 2021

Berichtszeitraum: 1.1. bis 31.12.2021 (Redaktionsschluss 30. April 2022)

Berichtszeitraum: 1.1. bis 31.12.2021 (Redaktionsschluss 30. April 2022)

Ökologie

Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen

Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser

Wasser wird bei uns auf vielfältige Weise eingesetzt: als Spül- und Reinigungsmedium im Betrieb, als Rohstoff in Produkten, für sanitäre Anlagen, als Wärmeträger bei Kühlprozessen oder für die Dampferzeugung. Größtenteils wird Wasser als Lösungsmittel in unseren Produkten verwendet. Seit 2021 unterscheiden wir in der Berichterstattung des Wasserverbrauchs zwischen Brauchwasser und Wasser, das als Rohstoff in den Produkten eingesetzt wird. Somit ist der Wasserverbrauch 2021 mit den Vorjahresberichten nur bedingt vergleichbar.

Unsere Ziele sind, den Wasserverbrauch und die damit anfallende Abwassermenge auf ein Mindestmaß zu reduzieren, die gesetzlichen Vorgaben an die Qualität des Abwassers einzuhalten und darüber hinaus den enthaltenen Anteil an schädlichen Verunreinigungen weiter zu verringern. Dazu haben wir in unserem Umweltprogramm lokal geeignete verbrauchsrelevante Maßnahmen für die Standorte festgelegt, um den Wasserverbrauch weiter zu reduzieren. Beispiele hierfür sind geschlossene Wasserkreisläufe und eine Optimierung der Produktprozesse. Im Rahmen der „Strategy 2025“ haben wir uns das Ziel gesetzt, bis 2025 den spezifischen Wasserverbrauch gegenüber dem Basisjahr 2019 um 10% zu reduzieren.

-4,8% reduktion wasserverbrauch 2021

Wasserbedarf

2021 betrug der absolute Wasserbedarf in der gesamten Unternehmensgruppe 367.769 m³. Im Vergleich zu 2019 ist dies ein Mehrverbrauch von 2,0%. Der absolute Wasserbedarf enthält 99.260 m³ Wasser, das als Rohstoff eingesetzt wurde. Der absolute Wasserverbrauch wird ab 2021 ohne Rohstoffwasser bewertet und berichtet, weshalb ein Vergleich zu den Vorjahren nicht möglich ist.

Bewertet man den spezifischen Wasserverbrauch in Relation zur Produktionsmenge, so wurde 2021 eine deutlich geringere Wassermenge (–4,8%) verbraucht als im Jahr 2019. Aufgrund der Covid-19 Pandemie halten wir die Zahlenbasis 2020 für nicht vergleichbar, weshalb der Wasserverbrauch auch am Jahr 2019 bewertet wurde.

Die Reduktion des spezifischen Wasserverbrauchs gegenüber 2019 ist ein Beleg dafür, dass weltweit erfolgreiche Wassereinsparungsmaßnahmen implementiert wurden, z.B. verbessertes Monitoring der Wasserflüsse, Beseitigung von Leckagen, Investitionen in wassersparende Kesselreinigungs- und Gebindewaschanlagen sowie die Investitionen in eine Kreislaufführung bei Kühlsystemen und in ein konsequentes Recycling von Spülwassern.

water-consumption-2019-2021
water-consumption-by-source-2021

INVESTMENT FÜR NACHHALTIGEN UMGANG MIT WASSER

Die CHT Gruppe hat in eine automatische Reinigungsanlage für den Produktionsbereich der pastösen Produkte investiert, die bisher einen hohen Reinigungsaufwand zeigte. Vor der Modernisierung der Anlage mussten die Kessel aufwendig ausgekocht werden, heute übernimmt dies ein mobiles automatisches Reinigungsgerät, das individuell und je nach Anforderung oder Verschmutzungsgrad programmiert werden kann.

Dadurch wird nicht nur eine optimale Reinigungsleistung sichergestellt. Die Reinigung ist effizient hinsichtlich Zeit- und Energieverbrauch, vor allem aber kann circa 60% des Wassers eingespart werden gegenüber dem bisher angewandten Reinigungsverfahren durch Auskochen. Neben einer Reduktion des Wasserverbrauchs von 2.590 Tonnen auf 1.036 Tonnen (– 60%) verbessert das neue Verfahren für die Energieeffizienz und reduziert den bisherigen Energiebedarf um 34% bei einer gleichzeitigen Zeitersparnis von ebenfalls rund 33%.

Wasseremission

Die CHT Gruppe hält sich weltweit an die jeweils geltenden behördlichen oder gesetzlichen Vorgaben in Bezug auf die Abwasserqualität. 15 unserer insgesamt 23 Produktionsstandorte weltweit verfügen über eine eigene Wasseraufbereitungsanlage oder Kläranlage. Die Abwassermenge1 lag 2021 bei einem Gesamtvolumen von 181.947 m³. Gegenüber 2019 wurde rund 11% weniger Abwasser und bezogen auf die Produktionsmenge wurde 19,8% weniger Abwasser emittiert. Das vorgereinigte Abwasser wurde mit einem Gesamtvolumen von 164.460 m³ (90%) in kommunale und öffentliche Kläranlagen und 15.072 m³ direkt in ein Gewässer eingeleitet. Rund 1% der Abwassermenge verbleibt im lokalen Recycling am Standort.

1 Bisher wird in der CHT Gruppe nur ein Teil des Abwassers gemessen, nämlich jener Teil der Abwassermengen, die auch einer Berechnung unterzogen werden. An einigen Standorten wird allerdings ein Teil des Wassers als Sanitärwasser abgegeben, welches somit nicht in die Berechnung des Abwassers fällt.

Abfall

Die Entstehung von Abfall von vornherein zu vermeiden, hat einen hohen Stellenwert für CHT. Deshalb werden Mitarbeiter im Umgang mit Abfällen und den Möglichkeiten seiner Vermeidung regelmäßig geschult. Die nicht vermeidbaren Abfälle werden nach Möglichkeit einer Verwertung zugeführt. Alle nicht verwertbaren Abfälle werden ordnungsgemäß entsorgt. Bei der Entsorgung von Abfällen werden die gesetzlichen Regelungen und lokalen Vorgaben des jeweiligen Landes beachtet.

+19,5% anstieg spezifisches Abfallaufkommen 2021

Die Gesamtmenge an Abfall2 lag 2021 in der gesamten Unternehmensgruppe bei 10.700 Tonnen. Der Vergleich zu 2019 (7.996 Tonnen) absolut betrachtet zeigt, dass die Gesamtmenge unseres Abfalls um 34% angestiegen ist.

2 Betrachtet man die Abfallmenge in Relation zur Produktionsmenge, so ist unsere spezifische Abfallmenge um 19,5% gestiegen, da 2021 viele Niederlassungen signifikante Lagerbereinigungen durchgeführt haben.

Die Auswertung des Abfallaufkommens 2021 ist Inhalt eines gesonderten Projektes der Produktionsleiter, da man sich von der gezielten Reduktion des spezifischen Abfallaufkommens um 10% bis 2025 noch weiter entfernt hat.

Der Anteil der gefährlichen Abfälle lag 2021 bei 45% vom Gesamtabfall. Die Gesamtmenge ist gegenüber 2019 um 17% angestiegen, was im Wesentlichen durch die Neuklassifizierung von Rohstoffen als SVHC-Stoffe begründet werden kann. Alle gefährlichen Abfälle werden bei CHT nach höchsten Umweltschutz-Standards entsorgt.

waste-by-type-disposal-method-2021

Energiemanagement

Für die Herstellung chemischer Produkte ist der Einsatz von Energie notwendig. Wir beziehen Energie in Form von Elektrizität, Öl, Erdgas, Flüssiggas (LPG), Holzpellets sowie Nahwärme. Sie wird sowohl für den Betrieb unserer Produktionsanlagen als auch für die Beheizung unserer Unternehmensgebäude eingesetzt. In den letzten Jahren konnten wir verschiedene Maßnahmen zur Energieeinsparung erfolgreich umsetzen und unsere Energieeffizienz stetig verbessern.

71.561 GJ regenerative Energieträger 2021
total-energy-consumption-2019-2021
electric-power-by-source-2021
energy-sources-2021

Der weltweite Energieverbrauch der CHT Gruppe betrug 2021 257.753 GJ. Im direkten Vergleich mit 2019 nahm der absolute Energieverbrauch um 4% ab. Der spezifische Energieverbrauch pro Tonne der Produktionsmenge ist 2021 allerdings um 7% gegenüber 2019 gesunken. Größtenteils lässt sich diese Reduzierung darauf zurückführen, dass die Einführung von Energiemanagementbeauftragten weltweit, die die Implementierung von Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz verfolgen, bereits erste Wirkungen zeigen. Allerdings haben wir an anderen Standorten steigende Fertigungstiefen und daraus resultierende längere Belegungszeiten von Reaktionskesseln, die zu einem erheblich höheren Energiebedarf führen. Diese Veränderungen im Produktmix und Aggregatmix müssen gesondert bewertet werden.

-7,1% reduktion energieverbrauch 2021

KLIMASCHUTZ IN DER CHT GRUPPE

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Schnelles und entschlossenes Handeln ist notwendig, damit die im Pariser Klimaschutzabkommen vereinbarten Ziele erreicht werden. Produkte und Innovationen aus der Chemie werden die Transformation an vielen Stellen maßgeblich mit antreiben.

Wir wollen unseren Beitrag leisten, die globale Erwärmung auf 1.5°C zu reduzieren, um unsere Gesellschaft aktiv und verantwortungsvoll zu unterstützen. Aus diesem Grund sind wir seit Mitte 2020 Mitglied der Klimaschutzplattform Chemistry4Climate (C4C), eine einzigartige Initiative von Unternehmen, NGOs und der Bundesregierung. Das Ziel von C4C ist es, bis Mitte 2023 gemeinsame Handlungsempfehlungen zum Klimaschutz aus Sicht der beteiligten Branchen Chemie und Energie zu erarbeiten. CHT ist eines der wenigen Mittelstandsunternehmen, das sich im Rahmen von C4C engagiert und in der Arbeitsgruppe „Kreislaufwirtschaft und Rohstoffversorgung“ mitarbeitet.

Klimaschutz ist als wichtiges Ziel in der Strategie 2025 verankert. Aus diesem Grund hat sich die CHT Gruppe Ende 2021 entschieden, die Science Based Targets initiative (SBTi) zu unterstützen. Die CHT Gruppe hat sich freiwillig zur Einhaltung des 1,5°C Ziels des Pariser Klimaabkommens und zur Festlegung eines Klimaneutralitätsziels, die Erreichung von Netto-Null-Emissionen, bis 2045 verpflichtet.

Unsere globalen Ziele Zum Klimaschutz

Im Rahmen unseres Engagements für den Klimaschutz haben wir vier strategische Hebel identifiziert:

klimabilanz der cht gruppe

Es ist unser Ziel, die Klimabilanz entlang der gesamten Wertschöpfungskette der CHT zu ermitteln. Zudem wollen wir die Emissionen der Rohstoffe und Vorprodukte pro Aktivität für unsere eigene Produktion aufstellen und die Nutzung der von uns produzierten Endprodukte ermitteln. Für das Jahr 2021 werden wir an dieser Stelle die Klimabilanz der CHT Gruppe für Scope 1 + 2 berichten und die durchgeführte Wesentlichkeitsanalyse für Scope 3 inklusive der ausgewählten Scope-3-Kategorien beschreiben. Im folgenden Jahr werden wir für die als Wesentlich identifizierten Kategorien eine erste Berechnung durchführen. In die Klimabilanz 2021 der CHT Gruppe sind alle 26 Gesellschaften inkl. sämtlicher Produktionsstätten und Büros einbezogen.

Die Aufstellung der Klimabilanz erfolgt nach den Greenhouse-Gas-Protocol-Standards und dem im Jahr 2013 veröffentlichten sektorspezifischen Standard für die Chemieindustrie.  

EMISSIONEN IN DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE

Treibhausgasemissionen entlang der cht wertschöpfungskette

Die Bilanzierung unterscheidet drei Emissionsbereiche, die sogenannten Scopes:

Scope 3: Wesentlichkeitsanalyse

Alle Scope-3-Kategorien wurden gemäß ihrer Relevanz (Emissionshöhe) und Beeinflussbarkeit, bezogen auf die Aktivitäten der CHT Gruppe, bewertet. Wir haben die Kategorien 3.5, 3.6 und 3.7 mit geringer Emissionshöhe, allerdings sehr guter Beeinflussbarkeit, identifiziert und deswegen als Wesentlich eingestuft. Die Kategorien 3.1, 3.4 und 3.9 haben wir mit hohen Emissionen als Wesentlich identifiziert und die höchste Prioritätsstufe eingeräumt. Wir haben entschieden, zunächst über diese 7 Kategorien zu berichten. Die Kategorie 3.10 haben wir mit einer mittleren Emissionshöhe, aber geringen Beeinflussbarkeit identifiziert und deswegen entschieden, eine weitere Analyse hinsichtlich verfügbarer Daten durchzuführen, bevor wir eine endgültige Entscheidung zur Berichterstattung treffen. Über Scope 3.3 berichten wir, um die vorgelagerten Wertschöpfungsketten Emissionen von Scope 1 & 2 aufzuzeigen, auch wenn die Kategorie als gering Wesentlich eingestuft wurde. Die restlichen Scope-3-Kategorien (3.2, 3.8, 3.11, 3.12, 3.13, 3.14, 3.15) haben wir als Unwesentlich identifiziert.

scope-3-materiality-analysis

treibhausgasemissionen in der cht gruppe (ghg protokoll scope 1 & 2)

Entsprechend dem GHG Protocol Corporate Accounting Standard berichten wir die Scope-1- und Scope-2-Emissionen getrennt voneinander. Bei den Scope-2-Emissionen berücksichtigen wir sowohl den location-based Ansatz als auch den market-based Ansatz. Die Datenerhebung erfolgt für alle in der Finanzberichterstattung der CHT konsolidierten Gruppengesellschaften.

GHG inventory market based method in CO2e (t/a) 2021
Total emission Scope 1&2 18,035
Scope 1: direct emission 12,251
Energy consumption 10,235
Fuel oil 151
Natural gas 10,006
LPG 77
Wood pellets 1
Company cars 2,016
Scope 2: indirect emission 5,784
Electrical power 5,484
District heating 300

Scope-1-Emissionen der CHT Gruppe wurden aus Betriebsaufzeichnungen und mittels Daten der Finanzbuchhaltung erfasst.

Scope-1-Emissionen erfassen keine direkten Emissionen von flüchtigen Gasen, da diese Emissionen in den Produktionsprozessen der CHT nicht anfallen. Eine Analyse der gruppenweit betriebenen Kühlungssysteme hat ergeben, dass eine Emission der verwendeten Kältemittel aufgrund von kontinuierlichen Leckage-Kontrollen in nicht erfassbarem Ausmaß vorkommt.

Scope-1-Emissionen erfassen den gesamten Fuhrpark der CHT Gruppe inkl. Lastkraftwagen und Stapler; es wurden sowohl geleaste als auch gekaufte Fahrzeuge berücksichtigt.

Scope-2-Emissionen wurden 2021 sowohl nach der location-based Methode mit Emissionsfaktoren von Ecoinvent als auch nach der market-based Methode anhand von Standortdaten ermittelt. Die Klimabilanz für Scope 1+2 nach der location-based Methode ergab für 2021 eine Emission von 23.399 Tonnen CO2(e). Es wurde entschieden, die Klimabilanz auf Basis des market-based Ansatzes für die CHT Gruppe als Standard zu verwenden (siehe Tabelle oben).

Das Jahr 2021 wird als Basisjahr für die Klimaberichterstattung der CHT Gruppe festgelegt. Die Daten wurden mittels internem Online-Tool weltweit erfasst und mit unabhängigen, standardisierten Emissionsfaktoren in CO2(e)-Emissionen umgerechnet. Die vollständige Treibhausgasbilanz wurde von der Nachhaltigkeits- und Klimaberatung sustainable AG geprüft. Die sustainable AG hat Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die in der Klimabilanz 2022 umgesetzt werden.

Eine Änderung des Berechnungsstandards bzw. eine Neuberechnung der Ausgangsklimabilanz wird auf Basis nachfolgender Klimadaten nur dann neu berechnet, wenn entscheidende strukturelle Veränderungen, wie Übernahmen, Veräußerungen oder Fusionen im Rahmen von M&A Projekten stattfinden.

CHT bietet zahlreiche Produkte an, die in ihren Anwendungen – im Vergleich zu konventionellen Alternativen – einen positiven Beitrag zur Einsparung von Treibhausgasemissionen leisten. Nachfolgend sind einige dieser Produkte für die Anwendung in der Textilindustrie beschrieben.

Eine Bilanzierung der durch die Produkte vermiedenen Emissionen findet bisher nicht statt, wird jedoch im Rahmen der Erstellung der Klimastrategie neu diskutiert.

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