CHT Sustainability Report 2023

ÖKOLOGIE

Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen

Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser

Wasser wird bei uns auf vielfältige Weise eingesetzt: als Spül- und Reinigungsmedium im Betrieb, als Rohstoff in Produkten, als Wärmeträger bei Kühlprozessen oder für die Dampferzeugung. Wasser ist ein wesentlicher Produktbestandteil, da die wasserbasierten Prozesshilfsmittel einen Schwerpunkt des CHT Geschäftes darstellen. Darüber hinaus stellt Wasser ein wichtiges Transportmedium für einen Großteil der eingekauften Rohstoffe und für den Export unserer Produkte dar.

Um die Ressource Wasser möglichst effizient zu nutzen, legen wir unseren Fokus auf Wasserkreislaufnutzung, Abwasserreinigung und versuchen intelligente Kühlwassersysteme zu bauen. Ein Mangel an Wasser stellt ein Risiko für uns dar.

Engagement in der Wertschöpfungskette

Unseren Kunden bieten wir Produkte und Prozesslösungen an, mit denen sie in ihren Produktionsprozessen, z. B. beim Färben von Textilien, Wasser und vor allem die Menge an verunreinigten Abwässern einsparen können.

Beim Färben von Baumwolle mit dem 4SUCCESS-Prozess (mit VARIO BLEACH 3E, SARABID MIP/SPIDER, COTOBLANC SEL und BEZAKTIV GO) können bis zu 30 % Wasser und Abwasser eingespart werden.

PIGMENTURA by CHT ist ein pigmentbasiertes kontinuierliches Färbeverfahren, mit dem bis zu 96 % des im Standardfärbeprozess eingesetzten Wassers reduziert werden kann.

Bisher hatten wir in der internen Terminologie und in der externen Berichterstattung unsere Wassernutzung als Wasserverbrauch bezeichnet und so auch in der Strategie 2025 eine Reduktion des Wasserverbrauchs von 10 % definiert. Die Terminologie des Wasserverbrauchs beschreibt allerdings die Wassermenge, die nach der Nutzung nicht wieder an ein Gewässer abgegeben wird. Diese Terminologie ist international gebräuchlich, deshalb werden wir mit dieser Berichterstattung unseren bisherigen Sprachgebrauch anpassen.

Da sich unser Wasserbedarf, die generierten Abwassermengen und damit einhergehende Emissionen in das Wasser auf die Umwelt auswirken können, haben wir uns das Ziel gesetzt, die Wassernutzung und die damit anfallende Abwassermenge auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Auch bestreben wir die gesetzlichen Vorgaben an die Qualität des Abwassers einzuhalten und darüber hinaus den enthaltenen Anteil an schädlichen Verunreinigungen weiter zu verringern. Zur Reduzierung der Wassernutzung haben wir in unserem Umweltprogramm lokal geeignete verbrauchsrelevante Maßnahmen für die Standorte festgelegt. Beispiele hierfür sind geschlossene Wasserkreisläufe und eine Optimierung der Produktionsprozesse. Im Rahmen der „Strategy 2025“ haben wir uns das Ziel gesetzt, bis 2025 die spezifische Wassernutzung gegenüber dem Basisjahr 2019 um 10 % zu reduzieren.

Wasserbilanz

2023 betrug der absolute Wasserbezug in der gesamten Unternehmensgruppe 284.641 m³. Im Vergleich zu 2022 ist dies ein Rückgang von 11 %. Der absolute Wasserbezug enthält 67.701 m³ Wasser, das als Rohstoff eingesetzt wurde. Die spezifische Wassernutzung wird seit 2021 ohne Rohstoffwasser bewertet.

Bewertet man den spezifischen Wasserverbrauch, der allerdings als Kennzahl unsere spezifische Wassernutzung darstellt, in Relation zur Produktionsmenge, so wurde 2023 2,3 % Wasser (30 l/Tonne) weniger verbraucht als 2019, allerdings 1 % mehr als im Vorjahr. Der Anstieg der spezifischen Wassernutzung gegenüber 2022 lässt sich durch folgende Faktoren erklären: Die Baumaßnahmen in USA und Bangladesch sowie die Inbetriebnahme der Produktionsstätte in Bangladesch im Mai 2023 erhöhten die Wassernutzung ohne damit einhergehende Mehrproduktion. Darüber hinaus werden im Sinne der Kreislaufwirtschaft an allen Standorten weltweit verstärkt Leergebinde gewaschen und wiederverwendet, um Abfälle zu vermeiden und gleichzeitig dem Verbrauch von Plastik entgegenzuwirken. Dafür nutzen wir mehr Wasser.

Die Reduktion der spezifischen Wassernutzung gegenüber 2019 ist ein Beleg dafür, dass weltweit erfolgreiche Wassereinsparungsmaßnahmen implementiert wurden, z.B. verbessertes Monitoring der Wasserflüsse, Beseitigung von Leckagen, Investitionen in wassersparende Kesselreinigungs- und Gebindewaschanlagen sowie die Investitionen in eine Kreislaufführung bei Kühlsystemen und in ein konsequentes Recycling von Spülwasser.

Der Wasserverbrauch der CHT Gruppe lag im Jahr 2023 bei 99.270 m3. Im Wesentlichen beruht der Wasserverbrauch auf der Verdunstung von Wasser sowie dem Wasser, das in unseren Produkten enthalten ist.

Ein wichtiger Bestandteil unseres Wassermanagements ist eine vollständige und umfassende Datenübersicht sowie die kontinuierliche Analyse und Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen; z. B. Regenwassernutzung, Wiederverwendung von behandeltem Abwasser und Investitionen in Kreislaufführungen.

Wasseremission

Die CHT Gruppe hält sich weltweit an die jeweils geltenden behördlichen oder gesetzlichen Vorgaben in Bezug auf die Abwasserqualität. Sowohl durch interne Audits als auch durch lokal zuständige Behörden wird regelmäßig überprüft, ob die Analysen und die Sicherheitsvorkehrungen an unseren Standorten den internen Vorschriften und rechtlichen Vorgaben entsprechen.

15 unserer insgesamt 25 Produktionsstandorte weltweit verfügen über eine eigene Wasseraufbereitungsanlage oder Kläranlage. Die Abwassermenge lag 2023 bei einem Gesamtvolumen von 155.638 m³. Gegenüber 2022 wurde 14 % weniger Abwasser emittiert.

Das vorgereinigte Abwasser wurde mit einem Gesamtvolumen von 134.967 m³ (87 %) in kommunale und öffentliche Kläranlagen, 10 % direkt in ein Gewässer eingeleitet. Rund 1 % der Abwassermenge verbleibt im lokalen Recycling am Standort und 2 % des Abwassers werden als Abfall entsorgt.

Bereits im Produktionsprozess ist für uns wichtig, das Abwasservolumen und die Schadstofffracht möglichst gering zu halten sowie Abwasser und Stoffströme intern möglichst wiederzuverwenden. Bei der Behandlung unserer Abwässer setzen wir auf zentrale Maßnahmen in den Kläranlagen sowie auch auf teilweise Vorbehandlung von Abwässern. Um unvorhergesehene Emissionen und Verschmutzungen von Oberflächen- und Grundwasser zu vermeiden, gibt es an den Produktionsstandorten Wasserschutzmaßnahmen.

Abfall

Die Entstehung von Abfall von vornherein zu vermeiden, hat einen hohen Stellenwert für die CHT. Deshalb werden Mitarbeitende im Umgang mit Abfällen und den Möglichkeiten seiner Vermeidung regelmäßig geschult. Die nicht vermeidbaren Abfälle werden nach Möglichkeit einer Verwertung zugeführt. Alle nicht verwertbaren Abfälle werden ordnungsgemäß entsorgt. Bei der Entsorgung von Abfällen werden die gesetzlichen Regelungen und lokalen Vorgaben des jeweiligen Landes beachtet.

Die Gesamtmenge an Abfall lag 2023 in der gesamten Unternehmensgruppe bei 7.642 Tonnen (2022: 9.388 Tonnen). Der Vergleich zu 2022 zeigt, dass die Gesamtmenge unseres Abfalls um 19 % gesunken ist.

40 % des Abfalls wurde 2023 stofflich mittels Recycling oder durch Rückgewinnung verwertet.

Im Zuge der Kreislaufwirtschaft wird Reuse zu einem wichtigen Faktor, der sich in der chemischen Industrie im Wesentlichen beim Verpackungsmaterial realisieren lässt. 2023 wurde die Abfallmenge um 3.045 Tonnen reduziert, da Gebinde intern oder extern nach einem Reinigungsschritt wieder der Verwendung zugeführt werden konnten.

Der Anteil der gefährlichen Abfälle lag 2023 bei 52 % des Gesamtabfalls. Die Gesamtmenge ist gegenüber 2022 um 17 % gesunken. Die gefährlichen Abfälle werden in der Regel verbrannt oder zur Verwertung an Spezialentsorgungsunternehmen übergeben.

Energie und Klimaschutz

Für die Herstellung chemischer Produkte ist der Einsatz von Energie notwendig. Wir beziehen Energie in Form von Elektrizität, Öl, Erdgas, Flüssiggas (LPG), Holzpellets sowie Nahwärme. Sie wird sowohl für den Betrieb unserer Produktionsanlagen als auch für die Beheizung unserer Unternehmensgebäude eingesetzt. In den letzten Jahren konnten wir verschiedene Maßnahmen zur Energieeinsparung erfolgreich umsetzen und unsere Energieeffizienz stetig verbessern.

Wir fühlen uns dem Klimaschutz verpflichtet und bekennen uns zum Pariser Klimaschutzabkommen, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Aus diesem Grund haben wir uns zu SBTi verpflichtet und uns kurz- und langfristige Klimaschutzziele sowie ein Net-Zero bis 2045 gesetzt.

Die Transformation ist eine wichtige Zukunftsaufgabe der Menschheit und zugleich eine große Herausforderung für ein Unternehmen wie die CHT.

Unsere globalen Ziele zum Klimaschutz

Im Rahmen unseres Engagements für den Klimaschutz haben wir neun strategische Hebel identifiziert:

Durch die Reduktion unserer eigenen und in der Wertschöpfungskette vorgelagerten Emissionen tragen wir zur Erreichung der Klimaschutzziele unserer Kunden bei. Um die Transparenz zu erhöhen haben wir begonnen, die CO2-Fußabdrücke unserer in den deutschen Produktionsstandorten hergestellten Produkte zu berechnen.

Energieversorgung

Der weltweite Energieverbrauch der CHT Gruppe betrug 2023 217.916 GJ. Im direkten Vergleich mit 2022 nahm der absolute Energieverbrauch um 6 % ab. Im Gesamtenergieverbrauch enthalten sind der Primärenergiebedarf für eigene Dampferzeugungsanlagen und Heizungen sowie der Netto-Strom und Dampfzukauf.

Eine geringere Produktionsmenge im Vergleich zum Vorjahr und aktiv umgesetzte Energiesparmaßnahmen haben zu diesem Minderverbrauch geführt. Der spezifische Energieverbrauch pro Tonne der Produktionsmenge ist 2023 gegenüber 2019 unverändert. Die guten Ergebnisse mit deutlichen Reduktionen, die in den Vorjahren bereits erste Wirkungen des weltweiten Energiemanagement gezeigt haben, konnten 2023 nicht fortgesetzt werden. Neue Produktionsanlagen und steigende Fertigungstiefen und daraus resultierende längere Belegungszeiten von Reaktionskesseln führen zu einem erheblich höheren Energiebedarf. Diese Veränderungen im Produktmix und Aggregatmix werden gesondert bewertet und von internen Teams hinsichtlich ihrer Optimierungspotenziale analysiert.

Der Energieeinsatz und damit verbunden der spezifische Energieverbrauch ist eng verknüpft mit der Auslastung unserer Anlagen sowie dem Produktionsportfolio. Der im Vergleich mit den Vorjahren erneute Anstieg des Faktors im Jahr 2023 ist neben den neuen Anlagen auch auf eine niedrigere und ungleichmäßige Auslastung unserer Anlagen im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen, die eine Verschlechterung der Anlageneffizienz zur Folge hatte.

Zur Eigenerzeugung von Wärme und Dampf nutzen wir überwiegend Erdgas (83 %) und LNG (10 %).

Ein wichtiger Baustein zur Reduktion unserer Treibhausgasemissionen ist die schrittweise Umstellung der Energieversorgung von fossilen Quellen auf erneuerbare Quellen.

2023 wurden bereits 28 % (vs. 24 % in 2022) des gesamten Energiebedarfs über regenerative Energieträger gedeckt.

Am Standort in Oyten (Deutschland) werden von einem externen Betreiber zwei Blockheizkraftwerke mit Biogas betrieben. Die entstehende Wärme der BHKW wird genutzt, um damit alle Gebäude am Standort, eine Wärmekammer, Produktionsprozesse sowie Rohstofflagertanks zu beheizen. 2023 entsprach der Wärmebezug 2.564 MWh (77 % der am Standort genutzten Wärmeenergie).

Der Standort Tübingen bezog 2023 eine Fernwärmeleistung von 1.633 MWh.

Im Jahr 2023 wurden in der gesamten CHT Gruppe 68 % des Stroms durch erneuerbare Energieträger gedeckt. Gegenüber 2019 ist das eine Zunahme von 58 %.

Bei der Transformation der Stromversorgung verfolgen wir nicht nur den Ansatz, vermehrt Grünstrom am Markt zuzukaufen, sondern produzieren Strom in eigenen Photovoltaikanlagen.

2023 lieferten die CHT-eigenen Photovoltaikanlagen folgende Anteile an der Deckung des lokalen Strombedarfes: Schweiz 11 %, Österreich 44 %, Pakistan 34 %, Australien 33 %, Dusslingen 4 %, Südafrika 68 % und Mexiko: Installation der Anlage.

Klimabilanz 2023

Für das Jahr 2023 berichten wir die Klimabilanz der CHT Gruppe für Scope 1 – 3. Die Scope 3 Berichterstattung bezieht ausschließlich die Scope 3 Kategorien ein, die in der durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse für Scope 3 als relevant für die CHT ausgewählt wurden. In die Klimabilanz 2023 der CHT Gruppe sind alle 28 Gesellschaften (+ 3 vs. 2021) inkl. sämtlicher Produktionsstätten und Büros einbezogen.

Die Aufstellung der Klimabilanz erfolgt nach den Greenhouse-Gas-Protocol-Standards und dem im Jahr 2013 veröffentlichten sektorspezifischen Standard für die Chemieindustrie.  

EMISSIONEN IN DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE

Treibhausgasemissionen entlang der CHT Wertschöpfungskette

Die Bilanzierung unterscheidet drei Emissionsbereiche, die sogenannten Scopes:

Scope 3: Wesentlichkeitsanalyse

Alle Scope 3 Kategorien wurden gemäß ihrer Relevanz (Emissionshöhe) und Beeinflussbarkeit, bezogen auf die Aktivitäten der CHT Gruppe, bewertet. Wir haben die Kategorien 3.2, 3.3, 3.5, 3.6 und 3.7 mit geringer Emissionshöhe, allerdings mit mehr oder weniger guter Beeinflussbarkeit, identifiziert und deswegen als wesentlich eingestuft. Die Kategorien 3.1, 3.4 und 3.9 haben wir mit hohen Emissionen als wesentlich identifiziert und ihnen die höchste Prioritätsstufe eingeräumt. In die Klimabilanzierung werden wir die indirekte down-stream Kategorie 3.12 aufnehmen, die wir mit einer mittleren Emissionshöhe, aber geringer Beeinflussbarkeit identifiziert haben. Gemäß der WBCSD Scope 3 Chemical Sector Guidance wird die Kategorie 3.10 „Weiterverarbeitung verkaufter Produkte“ nicht bilanziert, allerdings haben wir die Emissionen bilanziert und entsprechend der SBTi*-Guideline als zu reduzierende Emissionen aufgenommen. Die Kategorie 3.11 „Nutzung verkaufter Produkte“ ist für die CHT nicht relevant und wird nicht bilanziert. Über Scope 3.3 berichten wir, um die vorgelagerten Wertschöpfungsketten Emissionen von Scope 1 & 2 aufzuzeigen, auch wenn die Kategorie als gering wesentlich eingestuft wurde. Die restlichen Scope 3 Kategorien (3.8, 3.11, 3.13, 3.14, 3.15) haben wir als unwesentlich identifiziert.

*SBTi akzeptiert die WBCSD Scope 3 Chemical Sector Guideline für die Kategorie nicht, allerdings liegt auch noch keine eigene Chemical Sector Guideline von SBTi vor. Die CHT hat sich deshalb entschlossen, für die SBTi 3.10 zu berechnen und im Rahmen des Corporate Carbon Footprints zu bilanzieren.

Treibhausgasemissionen in der CHT Gruppe (GHG Protocol Scope 1 & 2)

Entsprechend dem GHG Protocol Corporate Accounting Standard berichten wir die Scope 1 und Scope 2 Emissionen getrennt voneinander. Bei den Scope 2 Emissionen berücksichtigen wir sowohl den location-based Ansatz als auch den market-based Ansatz. Die Datenerhebung erfolgt für alle in der Finanzberichterstattung der CHT konsolidierten Gruppengesellschaften.

GHG inventory market based method in CO2e (t/a) 2023
Total emission Scope 1&2 13,769
Scope 1: direct emission 9,814
Energy consumption 7,253
Heating oil 641
Natural gas 5,878
Diesel 30
LNG 694
Biomass 0.29
Company cars 2,571
Scope 2: indirect emission 3,955
Electrical power 3,681
District heating 273

Scope 1 Emissionen der CHT Gruppe wurden aus Betriebsaufzeichnungen und mittels Daten der Finanzbuchhaltung erfasst.
Scope 1 Emissionen erfassen keine direkten Emissionen von flüchtigen Gasen, da diese Emissionen in den Produktionsprozessen der CHT nicht anfallen. Eine Analyse der gruppenweit betriebenen Kühlungssysteme hat ergeben, dass eine Emission der verwendeten Kältemittel aufgrund kontinuierlicher Leckage-Kontrollen in nicht erfassbarem Ausmaß vorkommt.
Scope 1 Emissionen erfassen den gesamten Fuhrpark der CHT Gruppe inkl. Lastkraftwagen und Stapler; es wurden sowohl geleaste als auch gekaufte Fahrzeuge berücksichtigt.
Scope 2 Emissionen werden sowohl nach der location-based Methode mit Emissionsfaktoren von ecoinvent als auch nach der market-based Methode anhand von Standortdaten ermittelt. Die Klimabilanz für Scope 1 + 2 nach der location-based Methode ergab für 2023 eine Emission von 18.077 Tonnen CO2(e). Es wurde entschieden, die Klimabilanz auf Basis des market-based Ansatzes für die CHT Gruppe als Standard zu verwenden (siehe Tabelle oben).
Das Jahr 2021 wird als Basisjahr für die Klimaberichterstattung der CHT Gruppe festgelegt. Die zur Bilanzierung verwendeten Daten wurden mittels internem Online-Tool weltweit erfasst und mit unabhängigen, standardisierten Emissionsfaktoren in CO2(e)-Emissionen umgerechnet. Die vollständige Treibhausgasbilanzierungsmethode wurde 2022 von der Nachhaltigkeits- und Klimaberatung sustainable AG geprüft. Die sustainable AG hat Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die mittlerweile in die gruppenweite Bilanzierung umgesetzt wurden.
Eine Änderung des Berechnungsstandards bzw. eine Neuberechnung der Ausgangsklimabilanz wird auf Basis nachfolgender Klimadaten nur dann neu berechnet, wenn entscheidende strukturelle Veränderungen wie Übernahmen, Veräußerungen oder Fusionen im Rahmen von M&A Projekten stattfinden.

Im Jahr 2023 betrugen unsere Treibhausgasemissionen nach Greenhouse Gas Protocol unter Berücksichtigung von Scope 1 und Scope 2 (marktbasierter Ansatz) 13.769 Tonnen CO2-Äquivalente (e) (2022: 15.032 Tonnen). Davon entfielen 71 % auf Scope 1 (2022: 70 %) und 29 % auf Scope 2 (2022: 30 %). Kohlendioxid war mit einem Anteil von > 99 % (2022: > 99 %) der mit Abstand größte Bestandteil der Emissionen.

Die Berechnung der Scope 3 Treibhausgasemissionen, die vor und nach unserer Geschäftstätigkeit in der Wertschöpfungskette entstehen, folgt dem Corporate Value Chain (Scope 3) Accounting and Reporting Standard gemäß Greenhouse Gas Protocol und enthält die Verwendung von allgemeinen Datenbankwerten. Für das Jahr 2023 haben wir Scope 3 Emissionen von 442.356 Tonnen CO2-Äquivalenten ermittelt (2022: 459.937 Tonnen). Bedingt durch das geringere Produktionsvolumen kam es im Jahr 2023 zu einer deutlichen Reduktion der Gesamtemissionen entlang der CHT Wertschöpfungskette.

Der größte Emissionsbeitrag zu Scope 3 entstand im Jahr 2023 mit 354.745 Tonnen CO2-Äquivalenten (2022: 370.273 Tonnen) durch die eingekauften Rohstoffe, Verpackungen, Betriebsmittel und Dienstleistungen. Für die Berechnung dieser vorgelagerten Treibhausgasemissionen haben wir Informationen aus externen Datenbanken, z.B. ecoinvent, herangezogen. Diese werden wir in Zukunft schrittweise durch Daten ersetzen, die uns von unseren Lieferanten zur Verfügung gestellt werden.

Den zweitgrößten Beitrag zu den Scope 3 Emissionen lieferten die Transporte aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette mit 35.745 Tonnen CO2(e) (2022: 39.261 Tonnen).

Auf die Abfallentsorgung entfielen 8.622 Tonnen CO2-Äquivalente (2022: 7.902 Tonnen) Emissionen. Der Wert beruht auf den CHT Entsorgungen. Die Steigerung der abfallbedingten Treibhausgasemissionen trotz deutlich reduziertem Abfallaufkommen hängen mit der verbesserten Datenlage und den genaueren Informationen zu den Entsorgungswegen zusammen.

Die End-of-Life Szenarien unserer Produkte bewerten wir in Scope 3.12 für das Jahr 2023 mit 21.072 Tonnen CO2(e).

Scope 1 – 3 Emissionen entlang der CHT Wertschöpfungskette im Jahr 2023

Total Climate Balance

Die CHT bietet zahlreiche Produkte an, die in ihren Anwendungen – im Vergleich zu konventionellen Alternativen – einen positiven Beitrag zur Einsparung von Treibhausgasemissionen leisten.

Eine Bilanzierung der durch die Produkte vermiedenen Emissionen findet bisher nicht statt, wird jedoch im Rahmen der Erstellung der Klimastrategie neu diskutiert.

CO2 Fußabdruck unserer Produkte

Um die Transparenz über unsere produktspezifischen Treibhausgasemissionen zu erhöhen, wurde im Jahr 2023 sukzessive mit der Kalkulation der CO2-Fußabdrücke unserer Verkaufsprodukte begonnen. Diese sogenannten Product Carbon Footprints (PCF) umfassen sämtliche Treibhausgasemissionen von der Rohstofferschließung bis zu ihrem Verlassen der Werkstore („cradle-to-gate“). Die PCFs liefern uns wichtige Informationen zur Bewertung der Klimaauswirkungen unserer Produkte sowie Hinweise für die Umsetzung von Einsparungsmaßnahmen, so dass unsere Kunden von einem verringerten CO2-Ausstoß in der Wertschöpfungskette profitieren können. Die von uns angewandte Methode zur PCF-Berechnung entspricht der „Together for Sustainability“ TfS Guideline, die im September 2022 als Branchenstandard in den Markt eingeführt wurde. Als Basis für die Berechnung der vorgelagerten Scope 3 Emissionen werden weitestgehend industrielle Durchschnittswerte und Werte aus kommerziellen Datenbanken verwendet, die wir nach und nach mit Primärdaten unserer Lieferanten ersetzen werden.

Im Jahr 2023 haben wir unser Portfolio mit den ersten fußabdruckreduzierten Produktalternativen zum bestehenden Sortiment ergänzt. Hierzu setzen wir anteilig oder vollständig nachwachsende, abfallbasierte oder recycelte Rohstoffe ein.

Im Jahr 2024 werden wir für die PCF-Berechnung die Investition in ein digitales Tool vornehmen.

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